Piriformis Syndrom
Definition:
Wird der durch das Gesäß laufende Ischiasnerv von dem unmittelbar angrenzenden Piriformis-Muskel eingeengt bzw. eingequetscht, dann spricht man vom Piriformis-Syndrom.
Besonderheiten:
Der M. Piriformis ist ein kleiner flacher Muskel, der vom Kreuzbein zum Kopf des Oberschenkelknochens verläuft und neben einer Rotation, Abspreizung und Streckung der Hüfte vor allem den Gang stabilisiert.
Der N. Ischiadicus ist ein recht starker, langer Nerv, der aus der Lendenwirbelsäule und dem Kreuzbein austritt und über die Rückseite der Hüfte und des Oberschenkels, durch die Kniekehle bis zum Fuß zieht. Er aktiviert zahlreiche Hüft-, Oberschenkel- und Unterschenkelmuskeln.
Symptome:
- Schmerzen in der Gesäßregion
- Kribbeln und Taubheitsgefühle
- Beschwerden können in das Bein ausstrahlen
- möglicherweise auch Beschwerden in der Fußsohle, wie Kribbeln, Piksen oder eine Art Juckreiz
Ursachen:
- nicht einheitlich geklärt
möglich sind:
- ein Trauma, wie zum Beispiel ein Sturz auf das Gesäß
- Störungen des Iliosakralgelenks (ISG)
- langes Sitzen und wenig Bewegung
- körperliche Überanstrengung im Beruf oder Sport
- Probleme werden häufig fälschlicherweise der Bandscheibe zugeschrieben, da die Symptome sich ähneln
Therapie:
- vorübergehende Ruhephase und Vermeiden von reizenden Bewegungen
- Wärme- oder Kälteanwendungen
- Schmerzmittel
- physiotherapeutische Behandlungen, Massagen und Triggerpunktbehandlung
- gezieltes Trainingsprogramm, mit Übungen für eine gute Haltung, Dehnungen des Piriformis-Muskels und stabilisierenden Hüftkräftigungen