Bandscheibenvorfall / Bandscheibenvorwölbung
Definition:
Bei einem Bandscheibenvorfall (Prolaps) bricht ein Teil des weichen Kerns einer Bandscheibe durch den umliegenden Faserring und drückt auf die dahinter liegenden Nerven. Bleibt der Faserring intakt während sich die Bandscheibe verformt, nennt man dies eine Vorwölbung (Protrusion).
Besonderheiten:
Nicht jeder Rückenschmerz ist allerdings gleich ein Bandscheibenvorfall. Oft handelt es sich lediglich um einen sogenannten Hexenschuss (Lumbago), eine Muskelverspannung nach einer ruckartigen Bewegung oder falschen oder zu hohen Belastung. Dieser ist in den meisten Fällen harmlos.
Symptome:
- akute stechende Schmerzen im betroffenen Wirbelsäulenabschnitt
- Taubheitsgefühl oder Kribbeln, die bis in die Beine ausstrahlen können
- Lähmungserscheinungen oder eine gestörte Blasen- und Darmentleerung (meist dringend operationsbedürftig!)
- ein leichter Bandscheibenvorfall kann jedoch jahrelang ohne Symptome bleiben und erst zufällig bei einer Untersuchung entdeckt werden
Ursachen:
- jahrelanger, altersbedingter Verschleiß der Bandscheiben, durch z.B.:
Übergewicht
mangelnde Bewegung
eine schlechte Haltung (z.B. Hohlkreuz oder Rundrücken)
schwere körperliche Arbeit
Fehlbelastungen im Sport
Heben schwerer Gewichte mit schlechter Technik
Mögliche Therapie:
- Ruhephase begleitet von Schmerzmitteln und einer Stufenlagerung der Beine
- Kombination von Wärme und bewegungstherapeutischen Übungen:
vor allem statische Übungen, die
die Rückenmuskulatur trainieren und die Wirbel stabilisieren
- tägliche Bewegung und gegebenenfalls neue Möbel (verstellbarer Schreibtisch, ergonomischer Bürostuhl, etc.) um Alltag und Arbeitsumfeld rückenfreundlicher zu gestalten
- ggf. Operation